Glocke

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Dienstag, 18. Juli 2017

Salzkammergut Trophy 2017

Aufgrund vielerlei unvorhergesehener Ereignisse schreibe ich diesmal den Bericht nicht nur aus meiner Sicht der Dinge, sondern über die Erlebnisse und Eindrücke der ganzen Reisegruppe RSV Erzgebirge. Nach einem Jahr Pause ging die Reise nun also mal wieder nach Bad Goisern, wobei die Anreise bei keinerlei geographischen Kenntnissen auch einer Weltreise gleichen könnte. Der Weg an den Hallstätter See führt in der Tat über Kamerun, ja Kamerun. Aber nicht in Afrika, sondern ganz hier in der Nähe. Der Erzgebirger weiß natürlich sofort wo das ist und somit habe ich auch keine Probleme den Bus nach Kamerun zu steuern. Hier steigt Sebastian - typischer Name in Kamerun - zu, kurz vorher habe ich noch den Franz aufgesammelt, in Zwönitz steigt dann noch Micha ein und die Fuhre ist komplett. 4 Mann, 4 Bikes, Gepäck und schon wird's kuschelig im Bus. Bei derartiger Atmosphäre ist es nicht verwunderlich das fast die ganze Strecke alles pennt.

    Schlafwagen..


    Alles pennt..

Aber das ist schon ok so, immerhin müssen die Jungs am Samstag 210km und 7119hm abspulen.
Ich habe mich vernünftigerweise und aufgrund fehlender Fitness auf die Salzkammergütchen Trophy mit 120km und 3800hm umgemeldet. Warum am Ende alles ganz anders kommt wird sich noch aufklären.
Wir kommen also irgendwann am Donnerstag gegen Mittag an unserem Hotel in Gosau an, und dürfen wegen Überpünklichkeit noch nicht ins Zimmer. Also erstmal die bikes abladen und ne runde fahren, das Wetter ist ja so schön. 
So nach und nach trudelt der Rest dann auch ein und es geht auf eine gemütliche Radler/Kuchen/Strudel Tour. Hierbei wird gleich nochmal die letzte 450hm Welle der Trophy probegefahren. 


    Tolle Truppe

Wieder im Hotel zurück wird der Spa Bereich angesteuert, dann Abendessen und in gemütlicher Runde den Abend ausklingen lassen. Klingt nach Stress, ist aber Urlaub. Prost.

Am Freitag wird's dann schon langsam ernst, die Bikes der Langstreckenhelden müssen zum Bikecheck, und so mancher hat etwas Bammel vorm TÜV. Immerhin kann ich ja hier mit reichlich Erfahrung und negativen Erlebnissen berichten. Am Ende bestehen alle ohne Mängel den Fahhradtüv und ich bin mir sicher das mein Bike es dieses Jahr bestimmt auch ohne Mängel geschafft hätte. 😉
Wir holen also alle die Startnummern und dann geht's auch schon wieder zurück Richtung Hotel, die Fahrräder einsatzbereit machen, essen und zeitnah ins Bett. Immerhin klingelt dann gleich der Wecker....


    Die RSV Erzgebirge Mannschaft 

Samstag, Raceday

03:00 Uhr am Morgen, nicht das mich das frühe Aufstehen stören würde, aber irgendwas stört mich doch. Es ist das Geräusch als würde man eimerweise Wasser auf ein Blechdach schütten. Ich muss also noch nicht mal aufstehen und aus dem Fenster schauen, es reicht aus dem Fenster zu Hören. Es regnet. Nee, es kübelt, schüttet, sintflutartig. Die Wettervorhersage stimmt also schon mal. Beim Frühstück gegen 03:45 ist die Stimmung etwas gedämpft, auch mit blöden Witzeleien kann ich die Jungs nicht so recht aufmuntern. Irgendwie verständlich, meine Lust um 09:00 an den Start zu schieben hält sich auch in Grenzen bei dem Wetter.
Viertel Fünf, Abfahrt nach Bad Goisern, die Scheibenwischer laufen auf voller Stufe, stille im Kfz. Angekommen heißt es dann raus aus der Karre, Bikes zusammenbauen und ab in die Startaufstellung. Die Jungs radeln vorneweg und ich sprinte hinterher. Hier ist auch schon mächtig Gedränge bei 900! gemeldeten Startern. Das erste Paar Schuhe ist durchgeweicht, ich nehme die Jacken der Jungs, Namentlich Franz, Roy, Micha, Jörg, Andre, Falk, Sören, Ränsch(Sebastian aus Kamerun) und Mühle(Thomas aus Franken) entgegen und schon beginnt das Abenteuer A Strecke Salzkammergut Trophy. 

Nachdem sich der Start Ziel Bereich so nach und nach geleert hat laufe ich zurück zum Auto, ich hab ja noch 4 Stunden Zeit bis zum Start. Im Auto heißt es dann erstmal raus aus den nassen Klamotten und was trockenes anziehen. Die Langstreckenhelden müssen derweil einmal auf den Raschberg hoch, knapp 1000hm am Stück, und durch die ewige Wand wieder nach Bad Goisern zurück. Das sollte normalerweise nicht länger wie 2,5h dauern, und somit hätte ich sogar noch Zeit den Jungs eventuell zu helfen bei der ersten Durchfahrt falls jemand ein Problemchen mit dem Rad haben sollte. Ich packe also das nötigste ein und positioniere mich unweit des ersten Zeitlimits, welches mit 8uhr, also maximal 3h Fahrzeit für die ersten knapp 40km, schon ziemlich straff bemessen ist. Vorallem bei dem Dauerregen. 
Es ist mittlerweile um 7 als ein gewisser Konny Looser, der Führende an mir vorbeifährt. Dann 5 min nichts, dann ein paar Verfolger, und an P10 ein gewisser Tinker Juarez. Ein Held meiner Jugend, Werksfahrer für KLEIN und VOLVO-CANNONDALE in den 90zigern. Was für eine Legende. Und der fährt hier im Pisswetter von Bad Goisern an mir vorbei, grüßt nett nachdem ich mir fast die Seele aus dem Leib schreie um den alten Mann anzufeuern. Vor lauter Euphorie vergesse ich glatt ein Foto zu machen.


    Roy als erster der RSVler

    Falk in den Fluten

Ich bin dann also kurz vor acht Uhr als alle RSV Starter der A-Strecke meinen Servicepunkt passiert haben zum zweiten Mal komplett aufgeweicht, und so langsam verliere ich die Lust hier überhaupt zu starten. Der Blick in diverse Wetter-Regenradar-Gewitter Apps verspricht auch noch keine Besserung.
Zurück im Kfz überlege ich noch etwas hin und her, aber wenn's schon soweit ist dann ist's wahrscheinlich schon zu spät. Ich kneife, habe keinen Bock stundenlang im Regen zu fahren. Überredungsversuche von Vereinskollege Thomas der auch auf der B-Strecke startet sind sinnlos. Wenn ich einmal nen Entschluss gefasst habe dann endgültig. 
Ich schalte also um auf Betreuer Modus, auch nicht so einfach hier da die Strecke doch sehr weitläufig ist. Garmin bescheinigt mir an diesem Tag immerhin 180 kombinierte Kfz/Rad Kilometer, 11QOM's da ich unter falscher Flagge auf strava unterwegs war und immerhin knapp 2000hm. ( die "Radfahrt" ist aber nie im Netz gelandet 😉)
Ich fahre also unter Nichtbefolgung der StVOÖ Richtung Altausee. Dort befindet sich am Fuße eines Skihangs ein Assistenzpunkt. Kaum dort angekommen sehe ich Roy grade vorbeifahren, zu spät.
Als nächstes kommt Franz den Hang heruntergeeiert, fahren kann man das in dieser Pampe einfach nicht nennen. Die RSV Franz Rakete hat sich auch irgendwo schon mal lang gemacht und hat seinen Hobel auf den Shifter geschmissen. Infolgedessen hat sich der Schaltzug im Gehäuse verklemmt und ist gerissen. So musste der gute also mit Trittfrequenzen wie sie nur Chris Froome treten kann bis hier her kommen. Bike zum Service, die Jungs machen nen super Job und 20min später kann die Hatz mit einem neuen Bowdenzug weitergehen. In der Zwischenzeit sind auch Ränsch, Micha, Sören, Falk und André hier vorbei.


    Regen, Schlamm, und Sören 

    Scott Fahrrad beim Service 

Jörg und Mühle verpasse ich hier irgendwie, und so geht meine Reise weiter zum nächsten für mich sinnvoll von der Zeit her anzufahrenden Assistenzpunkt. Der liegt allerdings in Bad Ischl! Das wird knapp, da ich da mitten durch Bad Goisern fahren muss. Und auf der Straße herrscht an diesem Tag nunmal Ausnahmezustand. In Bad Ischl verfahre ich mich noch zweimal, werde beinahe geblitzt und komme noch grade so rechtzeitig an. Also fast, denn Roy verpasse ich wieder ganz knapp. Die restlichen Jungs kommen ohne Probleme hier vorbei und müssen nun in den langen Anstieg hinauf zur zweiten vorbeifahrt an der Hütteneckalm. Dann zum zweiten Mal durch die ewige Wand und über Lauffen zurück nach Weisenbach, meinem Nächsten Anlaufpunkt.

    André bei Bad Ischl

In Weisenbach angekommen schüttet es so richtig und ich warte erstmal im Auto, die Zeit sollte es hergeben. Nach 40 min warten muss ich dann aber los, selbstverständlich in voller Regenmontur. Ich fahre also auf der Strecke den Jungs entgegen. Als erstes kommt mir hier Thomas der auf der B-Strecke unterwegs ist entgegen, sieht noch ganz gut aus, er fährt ja auch erst 3h im Regen. Die A Jungs hingegen kurbeln nun schon 7h in dem Sauwetter. Da muss man schon ne ziemlich harte Sau sein um das durchzuziehen, kann man nicht anders sagen. Roy kommt hier zuerst vorbei, wie immer ein Lächeln im Gesicht als wärs nichts. Als nächstes Franz, der scheinbar noch gute Beine hat, denn er hat mächtig auf Roy aufgeholt. Der Rest kommt gebündelt hier vorbei, und wir haben hier circa Halbzeit des Rennens. Zwischendrin schnattern die Damen Astrid und Doris-Mutti an mir vorbei. Ich ermahne die beiden weniger zu schnattern und lieber schneller zu fahren. Die sind übrigens beide auf der F-Strecke unterwegs, Salzkämmerleingütchen Trophy ist das wohl dann. 😉

    Abartiges Wetter.

Kenner der Strecke wissen was nun folgt, die kurze extra Schleife in Weißenbach, dann die Runde um den Hallstätter See und dann... Salzberg...
Ich schwinge mich also wieder ins Auto und düse Richtung Obertraun. Auf der Straße zwischen Salzberg und Obertraun parke ich den Wagen, hole das MTB wieder raus und fahre der Strecke wieder entgegen. 
Immerhin hat sich das Wetter gebessert und es ist sogar die Sonne zu sehen! Ich packe also die Trikottaschen mit Riegel und Gels voll, bisl Werkzeug und los. Ich muss bis zum Bahnhof entgegen fahren und warte dort. Zuerst kommt wiedermal Roy vorbei, kurz gefolgt von Franz. Ich begleite die beiden bis zur Verpflegungsstelle am Strandbad Obertraun. Roy hat hier scheinbar Hummeln im hintern und fährt direkt weiter, Franz hingegen hängt etwas durch und redet wirres Zeug. "Aufhören" "kein bock mehr" "aua" usw, ich ermahne den Burschen zur Disziplin, zwinge ihn zum Essen und zur Weiterfahrt. Ich Spanne mich also vor ihn und ziehe ihn um den See bis nach Hallstatt. Frisch motiviert wird wieder Vollgas gegeben und er rollt Richtung Salzberg. Geht doch. 
Ich roll indes zurück bis mir der nächste unserer Helden entgegen kommt, Spanne mich davor bis Hallstatt, und wieder zurück. Das Spielchen geht so weiter bis alle durch sind. Zwischenzeitlich die Nachricht von Jörg das er das Rennen wegen körperlichen Problemen aufgeben musste. Kurz vor Obertraun muss auch Micha aufgeben, allerdings wegen nicht lösbaren technischen Problemen.

    Roy in Obertraun,

    Franz an selber Stelle

    Ränsch aus Kamerun 

    Falk und André 

    Sören 

Als nächstes steht nun der Salzberg auf dem Programm, abartig steil, zuerst 14 Spitzkehren, und dann das Stück beim Moderator vorbei, 30 Prozent Steigung, und das alles nach bereits 150 gefahrenen Kilometern. Nachdem diese Hürde genommen ist folgt nach einer kurzen Abfahrt noch der nichtendenwollende Anstieg hinauf zur Rossalm, dem höchsten Punkt der Strecke. Dann die lange Abfahrt zum Gosausee, hier erwarte ich die Protagonisten zum letzten Mal. Auf dem Weg dorthin sammle ich noch Susan Kunz vom Team Stein Bikes auf die heut einfach einen schlechten Tag erwischt hat und das Rennen am Salzberg beendet. Micha sammle ich ebenfalls noch ein, Suse steigt in Goisern aus und mit Micha fliege ich zum See hoch.
B-Strecken Fahrer Thomas passiert uns hier zuerst, sieht noch frisch aus für die letzte 450hm Welle.
Danach wie ausgewechselt, Franz. Er hat Roy überholt der über Schmerzen in den Knieen klagt.

    Nur noch eine 'kleine' Welle 

Micha und ich brechen dann hier das Betreuerdasein ab, fahren ins Hotel zum duschen und dann Richtung Ziel nach Bad Goisern. Gegen 19 Uhr finden wir uns bei den restlichen RSVlern im Zielbereich ein und erwarten die Ankunft unserer Langstreckenhelden. 
Um 19:24 Uhr, also nach 14,5 Stunden Fahrzeit erreicht Franz als erster das Ziel, absoluter Wahnsinn. 30min schneller als meine Zeit vor 2 Jahren bei bestem Wetter. Der junge ist echt fit!
    Einmal Hölle und zurück. Held.

    Sören 

    Roy

    Sebastian 

    André, Falk und Kumpel Steffen 

    Thomas

    Mühle 


In unregelmäßigen Abständen erreichen auch alle restlichen Jungs das Ziel. Roy, Sören, Ränsch, Thomas, André, Falk und Mühle. Alle ohne irgendwelche technischen defekte. Absoluter Wahnsinn.

Zur Belohnung gibt's im Hotel noch einige Runden an der Bar und ziemlich zeitnah fallen alle etwas müde ins Bett. Die Heimreise am nächsten Tag ähnelt der Anreise, alles pennt und ich muss lenken. 
Naja, sie haben sich den Schlaf verdient.


    Das schwarze Trikot, Lohn der Strapazen.

Das Motto einmal Hölle und zurück beschreibt so einen Tag schon ganz gut, das Wetter hat den Rest noch dazu beigetragen. Allein zu Beginn 8h im strömenden Regen den längsten MTB Marathon Europas in Angriff zu nehmen ist für die meisten wahrscheinlich nicht nachvollziehbar, für den der gerne auf dem MTB sitzt gibt's doch nichts schöneres. Vielleicht schöneres Wetter dazu, aber die Bedingungen waren für alle gleich. Ich ziehe den Hut vor allen finishern und zolle großen Respekt.

Die nächsten Rennen werden dann wieder etwas kürzer werden, 
Bis dahin

Gruß Thomas 👋🏻




Montag, 29. August 2016

Vier Hübel Tour

Das Desaster von Seiffen ist abgehakt, auf zu neuen Abenteuern. Durch das eher untypische Hübeltour Wetter, es sind gegen 6 Uhr schon 18 Grad draußen und die Sonne scheint - normalerweise sind am Hübeltag nicht mehr wie 15 Grad und es regnet, wird das heut ein toller Tag werden.
Gefrühstückt habe ich reichlich und auch noch extra was eingepackt. Startnummer holen geht fix, kurz labern und ab aufn Fichtelberg. Hier treffe ich noch die Vereinskollegen Andre und Franz, wir machen uns fertig und rollen zusammen den Fichtelberg runter zum Start. 
Warmfahren fällt wegen der Hitze aus, stattdessen stelle ich mich mit meinem neuem Lieblings-Chemnitzer in Reihe eins auf. :-)

    Ganz vorn.

Kurz drauf geht's dann auch los, und am gepflasterten Hügel im Ort ist dann auch der Puls schon recht hoch. Ich kann hier den Anschluss in der Spitzengruppe halten und so rollts flott Richtung Bärenstein. Irgendwann biegt die ca 30 Mann starke Führungsgruppe nach links ab weil das voraus fahrende Quad dies auch tut. Dies scheint aber falsch gewesen zu sein. Unruhe im Feld. Irgendwo schreit auch jemand, scheint wirklich falsch zu sein. Die allerersten sind nun weg und ich Gurke fast allein im Miriquidi rum. Nur Sven Mehner vom Bikestore war noch falscher als ich und so pflügen wir dann irgendwann wieder auf richtigem Wege durchs Feld. Den Gesprächen und dem Tempo nach was hier geradelt wird müssen ungefähr 500 der 700 Starter vor uns sein. Ich hab den Kanal so richtig voll. Eben noch P 25 und nun P 500. Es kommen fragen wie "Ihr wart wohl noch baden in der Talsperre Cranzahl?", haha Lustig. 

    Führungsmeter nach'm Start

Als ich die Straße zum Bärenstein erreiche kommen natürlich zahlreiche Fahrer eben diesen schon wieder runter. Zwischendrin immer wieder vereinzelt und Kopfschüttelnd die Jungs aus der ehemaligen ersten Gruppe. Ich überhole hier bestimmt schon 300 Biker zum Bärenstein hoch, klicke vorbildlich an der Kontrolle aus, bekomme mein erstes Häkchen und weiter. In Richtung Pöhlberg wird weiter ordentlich überholt,

    Mittendrin

und ich freue mich das mir vor der Auffahrt zum Pöhlberg schon mal noch niemand entgegenkommt.
Hier bekomme ich meine erste Flasche gereicht, vielen Dank schon mal an dieser Stelle an den Vater und Familie von Thomas Peschke, das hat super geklappt. In der ersten Kurve am Pöhlberg kommen dann die ersten angeflogen, zumindest vorn ist die Rangordnung wieder hergestellt. Oben angekommen klicke ich wieder vorbildlich aus um mein zweites Häkchen zu bekommen und beobachte das Frau Hofmüller vor mir dies nicht tut. Skandal. Sie bekommt trotzdem ein Häkchen. Da es sich hier aber um Tour handelt verzichte ich auf eine Meldung. Dafür hänge ich mich in Richtung Scheibenberg in ihren und Herrn Starks Windschatten. Zumindest ein Stück weit. 

    Mit fast 90Km/h vom Pöhlberg runter 

Ein netter älterer Herr gibt in Sehma die Platzierung durch und ich bekomme die 62 zugesprochen. Sehr fein, top 100 waren angestrebt. In der Auffahrt zum Scheibenberg bekomme ich meine zweite Flasche gereicht, vielen Dank hier an Lilly Rudolph. Zum Gipfel hoch läufts noch richtig gut, eigentlich zwickts hier schon etwas in den Beinchen. Ich bekomme mein drittes Häkchen kippe mir nen Becher Wasser übern Kopf und Rolle weiter. In der Abfahrt zum Unterbecken leihe ich D. Seidel noch meine Luftpumpe damit der auch weiterfahren kann. 
Zum Oberbecken hoch kann ich sogar noch einige Fahrer überholen, normalerweise wünsche ich mir hier immer schon den Zielbogen. Aber heute läufts, den Haferschleim an der Verfplegung lasse ich weg, einmal Wasser übern Helm und ne Banane reichen hier. Zum Ephraimhaus runter komme ich zügig und ohne Probleme, aber auch ohne Mitfahrer. 

    Ephraimhaus, nun nur noch bergauf.

Wie abgesprochen wartet hier Vater Peschke erneut und reicht mir meine letzte Flasche. Eigentlich hatte ich hier noch einen treuen Fan erwartet, aber niemand zu sehen. War ich etwa zu langsam? Um 12:51 Uhr war ich doch voll im ausgemachten Zeitfenster am Ephraimhaus. Seltsam
Aufgrund der aktuellen Uhrzeit hier könnte auch mein zweites Selbstgestecktes Ziel in Erfüllung gehen, das ganze in unter 4 Stunden zu beenden. 
Die Beine fühlen sich gut an und ich kann immer wieder einzelne Fahrer überholen, von hinten ist nichts zu sehen, das motiviert! Und dann plötzlich sehe ich ihn, René Wagner, Rennradikone aus Johannstadt. Seine Anfeuerungen suchen seines gleichen. Dem Fahrer vor mir gibt er mit auf den Weg das er gleich kassiert wird. Ich kann mich vor lachen kaum aufm Fahrrad halten, so ein feiner Kerl. Nach diesem Energieschub fliege ich förmlich die Asphaltrampe hoch. Kurz drauf kommt D. Seidel von hinten angeflogen und ich bekomme meine Luftpumpe wieder. So muss das sein! 
Noch schnell die Ziege gegrüßt, die Rollerbahn rum und ab ins Ziel. 3:59:07 und Platz 38.
Ein für mich perfekter Tag, bestes Wetter und einfach schön bisl geradelt mit vielen Freunden.

    Nur noch wenige Meter.

Weiter geht's dann zum Greifenstein Bike Marathon.
Bis dahin!






Montag, 17. August 2015

Vier Hübel Tour

Seit dem Vogtland Radmarathon nicht einen Meter geradelt, am Samstag vorher ein Jungesellenabschied, wenig Schlaf, beste Vorraussetzungen für die Hübeltour. Mit dabei wiedermal Micha L. und Jürg 'Bamel' V.  Überpünktlich um halb 8 starten wir Richtung Oberwiesenthal und erreichen die Startnummernausgabe zeitnah. Da noch genügend Zeit ist gibt's erstmal Kaffee und Kuchen und die ersten bekannten Gesichter tauchen auf. Nach kurzem geplaudere fahren wir Richtung Fichtelberg, damit der Wagen im Ziel steht. Eine gute Entscheidung wie sich später zeigen wird. 
Wir machen die Bikes startklar und fahren schon mal den neuen Schlussanstieg abwärts, um zu sehen was der Veranstalter da so geplant hat. Hier treffen wir auch auf die berühmte Ziesch (Ziege).


Das Finale auf den Fichtelberg hat es auf jedenfalls in sich, das wird zäh gegen Ende. 
Aber der Reihe nach. Wieder im Startbereich, der sich jetzt schon gut gefüllt hat, angekommen wird der Rest vom Verein begrüßt, der RSV Erzgebirge ist bei Hübel-Tour selbstverständlich zahlreich vertreten. Kurzer Smalltalk, aufs Warmfahren verzichte ich und dann stelle ich mich auch schon in die Startaufstellung. Ziemlich weit vorn. Der singende, radelnde Pfarrer trällert noch ein Liedchen und dann geht's auch schon los. Völlig unerwärmt geht's in steile Rampe nach'm Prijut, wo mir fast die Beine abfallen. Ich komme aber trotzdem zügig hoch und sehe die Spitze nicht weit vor mir. Das ganze bummelt so dahin bis zum Bärenstein, entweder waren die Jungs vorn auch alle lange im Ausgang gestern oder es sind tatsächlich alle im Tour-Modus. Lediglich ein Heizer mit seltsam aussehenden Laufrädern reißt mal aus, aber der Rest zeigt kein Interesse da mit zu gehen. Gefällt mir gut, und hier zeigt sich (wiedermal) das vorne losfahren schon Vorteile hat. Dies hat zur Folge das ich als 29!er auf dem ersten Hübel, Bärenstein, ankomme! Was für ein Teilerfolg! 
Die holprige Abfahrt vom Bärenstein gelingt ohne Probleme, allerdings ist das Feld jetzt schon auseinandergerissen. Zu zweit geht's Richtung Königswalde, allerdings verliere ich auf dem gerumpel da runter meinen Mitstreiter, das ist insofern doof weil ich mich nun allein in Richtung Pöhlbergauffahrt quälen muss. Zudem herrschen hier komische Windverhältnisse. Aber, ich sehe die ersten noch! Zwar nur kurz, aber motivierend. Im Anstieg zum Pöhlberg kann ich wieder aufschließen und es geht flott Richtung zweiten Hübel. Zu viert geht's mit über 80 Sachen wieder runter und Richtung Cunersdorf, Sehma und Waltersdorf zum dritten Hübel, dem Scheibenberg. Es schüttet mittlerweile richtig sehr, heute kommt keiner trocken durch. In der Scheibenbergauffahrt stehen trotzdem viele Leute die die Biker anfeuern, toll! Oben angekommen stoppe ich zum ersten mal kurz um etwas zu essen. 
Die Hatz geht weiter Richtung Oberbecken, und im Anstieg zum selben verliere ich den Anschluss an meine Gruppe, allerdings teilt mir ein sehr aufmerksamer Fan am Wegesrand die aktuelle Position und den Rückstand zur Spitze mit. Platz 32 und nur 15min!!! Quasi ein Wimpernschlag!
Die Oberbeckenrunde muss ich allein fahren, ich sehe zwar die 3 Mann vor mir, komme aber nicht ran. Von hinten ist auch (noch) nix zu sehen. 
Die Abfahrt zum Ephraimhaus gelingt ziemlich zügig und ohne oho's, und nun gilts nur noch solide auf den Fichtelberg hoch zu kurbeln. Leichter gesagt als getan, irgendwie gelingts dann doch und ich lande als 41er im Ziel on top of Saxony. 

    Noch 50m..


    Im Ziel 

Völlig durchnässt rolle ich die paar Meter zum Auto um mich aufzuwärmen. Ein Glück steht der Wagen hier oben :-)

Es war mal wieder schön zu Hübeltour, das Wetter typisch, die Orga top, und alle gut drauf.
Nächstes Jahr dann vielleicht mal im trocknen?? Mal schauen..

Bis die Tage..
    


Mittwoch, 29. Juli 2015

EBM - Erzgebirgs-Bike-Marathon

Schon lang ersehnt, war es dann am ersten August Wochenende soweit, EBM, Ezgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen. Gleichzeitig Finale der Marathon Man Europe Serie. In ganz Seiffen herrscht an diesem Wochenende irgendwie Ausnahmezustand, gerade das macht diese Veranstaltung wohl so einzigartig. Der EBM zählt sowieso zu meinen Lieblingsrennen hier in unserer Ecke. Macht einfach Laune. Auch die vielen Infos und News in den Mails die der Veranstalter im Vorfeld verbreitet suchen seines Gleichen. 
Genau aus diesem Grund entschieden wir uns ziemlich spontan schon am Samstag Mittag mal ins Spielzeugdorf zu düsen. Obwohl düsen aufgrund der Verkehrslage wohl sehr übertrieben ist. Aber auch hier glänzt Albrecht Dietzes Team mit Infos über nicht ausgeschilderte Umleitungen und Schleichwege. Stark! Weiterer Vorteil der Samstagstour ist das ich weiß wie lang die Fahrt ungefähr dauert. 1h30min. Was für ein Krampf. Aber egal, wir schaffen es grade so pünktlich zur Seiffen-Tour, welche von meiner Frau waghalsig unter die Stollen genommen wird. 

    Mit Frau L. aus G. auf Tour :-)

Die Mädels sind also versorgt, ich hole in aller Ruhe meine Startnummer, checke die Händlermeile ab und schwinge mich aufs Rad. Schließlich soll es einiges Neues auf der EBM Runde geben. Weils soviel Spaß macht und ich in den letzten beiden Jahren noch die Abfahrt in den Seiffner Grund gelaufen bin, geht's direkt dahin und fahrend runter. Ich frage mich wo da bis jetzt immer das Problem war. Und weils wirklich Spaß macht renne ich noch zweimal rauf um wieder runter zu fahren. Nebenbei treffe ich hier noch auf Herrn Lesewitz von der 'Bike', Legende. Gut gelaunt fahre ich nun den zweiten Teil der Runde ab. Soviel neu ist allerdings nicht, eine Wiesenabfahrt mit knackigem Gegenanstieg und das war's an Neuerungen. Getreu dem Motto, Never touch a running system. Gut so!
Wieder im Zielbereich treffe ich auf viele bekannte, unter anderem auch MME Reporter Steffen Hercher. Unsere Ziele für Sonntag sind identisch, Platz 100 oder besser um die begehrte Ahead-Kappe zu ergattern. Für Hobby-Piloten schon ne Hausnummer. Die üblichen Tiefstapeleien fehlen natürlich auch nicht, irgendwie hat keiner mit dem ich gesprochen habe in den letzten Wochen auch nur einen Meter Fahrrad fahren können. Die Form ist eigentlich nicht da und zur Zeit würde es eher für einen Marathon im Festzelt reichen. Die Idee an sich ist gar nicht schlecht, vielleicht nächstes Jahr :-).
Die Mädels trudeln auch wieder ein, es geht nochmal zu den Verkaufsständen, Augen zu - Karte durch,  und ab nach Hause.

Sonntag, 5 Uhr morgens, aufstehen. Nach auswerten der Fahrzeit wurde der Start der Zwönitzer Reisegruppe auf 6.15 Uhr vorverlegt. Zu spät wiedermal, zumal es auch erst 6.30 losgeht. Mit an Board diesmal wieder Jürg 'Bamel' Vorberg, Micha L., (beide 70km), Falk S., (Megafon-Mann), meine Mutter (40km) und ich über die volle Distanz.
Unter Nichteinhaltung mancher Verkehrsregeln kommen wir kurz vor acht in Seiffen an. Kurzer Stopp nochmal am Seiffner Grund, hier wird manchen schon schlecht.
Die Parkplatzsuche gestaltet sich noch recht einfach, auf dem Supermarkt Parkplatz ist noch einiges frei. Nun schnell zur Anmeldung, die restlichen Startnummern holen, hier klemmts schon arg, die Schlange steht aus der Turnhalle raus bis auf die Straße. Ein Glück hab ich meine schon und kann vor der Halle smalltalken. Nachdem nun alle ihre Nummern haben werden die Bikes fertig gemacht, etwas warmfahren und ab in den Startblock. Dieses Jahr immerhin schon im Block 1.

    Einiges hinter uns am Start.


 Pünktlich um 9 geht's dann erstmal neutralisiert los und es gilt das gesamte Starterfeld erstmal um eine 180grad Kurve zu bringen. Hier erweist sich der längere äußere Weg als der bessere, da auf einmal nach der Kehre Bekannte Gesichter aus Block 2 vor uns sind. Diese Schlawiner!
Immer noch neutral geht's den/die Alp de Wettin runter und auf die Hauptstraße, wo es dann auch zur Sache geht. Einige scheinen zu denken das das Ziel bereits oben an der Kirche ist. Egal, ich häng mich dran und so geht's ziemlich zügig den Asphaltberg hoch, die lange Abfahrt runter und zum erstem Mal Alp de Wettin hinauf. Super Stimmung hier, fast wie bei der Tour.

    Alp de Wettin im Peloton

Weiter nun in die erste holprige Rundenhälfte die aufgrund der hohen Verkehrsdichte nicht allzu flüssig zu fahren ist. In irgendeinem kurzen Anstieg überhole ich den Pommesbotschafter Steffen, der mir doch rät auf der Überholspur nicht zu parken. Ich beherzige das und sehe ihn erst im Ziel wieder. In der Abfahrt zum Seiffner Grund kann ich mit neu erlangten downhillkünsten glänzen und biege als einziger unserer ca 7 Mann starken Gruppe in die Sektion 'fahren' ein. Was für ein Zeitgewinn! An der Verpflegung im vorbeifahren ne neue Flasche geangelt, und den ersten Treffer beim Gel-drop gemacht. Ziemlich flott geht's den Asphalt Weg hoch, ob das klug ist bei Kurzrundlern dran zu bleiben wird sich zeigen. Aber bummeln darf ich auch nicht, P100 ist das klar erklärte Ziel. Also auch genauso schnell den neuen Wiesenweg runter, und langen Anstieg hoch zum neuen Streckenabschnitt. Dieser wartet mit einer kurzen Wiesenabfahrt und knackigem Gegenanstieg auf die Racer. Nun folgt das Stück was ich am wenigsten mag, die lange Waldgerade, an der Crossstrecke vorbei hoch zum Skihang.
Nun noch die holprige Abfahrt runter, dann den 'Männerweg' wählen, wo ich bis auf ein kurzes OOOOOHHHHAAA ganz gut runterkomme, und ab auf die Straße und Alp de Wettin zum zweiten Mal rauf. Beim Rundendurchlauf schaue ich auf die Uhrzeit, 10:52 Uhr. Das sieht gut aus! Ich rechne grob die Zeit hoch und nehme mir vor 12:30 Uhr wieder hier zu sein. 

Der erste Teil von Runde 2 ist nun wesentlicher besser zu fahren, macht richtig Spaß! Es rumpelt und knallt zwar ordentlich am Arbeitsgerät aber dafür ist es ja gebaut. 

    Freier Fall im Seiffner Grund

Die zweite Rundenhälfte verläuft unspektakulär aber doch noch recht flüssig. Lediglich im neuen kurzen Steilanstieg zwickts mal ein wenig in den Beinen. Da es hier aber einige Kurzstrecken Fahrer zu überholen gibt wird straff nach oben getreten. Kurz drauf steht die Überrundung meiner Mom an, sie ist scheinbar im Tour-Modus und zwei weitere Punkte beim Gel-Drop. Rundendurchlauf Nummer zwei und die Uhr zeigt 12:27. Läuft wie gewünscht.
Jetzt nochmal ca die selbe Rundenzeit fahren und die 'Mission Kappe' sollte gelingen.
In Runde 3 starte ich erstmal allein, kann aber auf zwei Fahrer vor mir aufschließen. Das geht ne ganze Weile gut bis mir aber die Beine so langsam schlapp machen. Im Anstieg vorm Seiffner Grund muss ich die beiden ziehen lassen, nix geht mehr. Ich holpere die Abfahrt runter, Kralle ne neue Flasche im Grund. Hier kommt mir zufällig Sportfreund Tobias W. entgegen, der auf zwei Runden unterwegs ist und nur noch die Alp rauf muss. Hat der's gut! Nun ja, ich Punkte erneut beim Gel-Drop und hoffe auf neue Kräfte. Irgendwie komme ich ganz gut rum, die Motivation kommt aber denke ich vom überholen der im Hinteren Feld der 2 Runden fahrenden Fahrer. 

    Letzte Runde - Letzte Rille

Ich lande Heil auf der Talstraße, noch einmal die Alp hinauf und fertig. Um 14.18Uhr!!! Das bedeutet am Ende Platz 83 in der Gesamtwertung.
Mission complete. 

    Beim vierten mal Alp de Wettin hoch zwickts schon etwas.

    Finish!!!
 
Rest der Zwönitzer Sportgruppe ist längst im Ziel, das hat den Vorteil das direkt ein kühles Blondes gereicht bekomme, so muss das sein! 
Muttern fährt fast zeitgleich mit Peter Hermann und Sebastian Stark ins Ziel, mit dem Unterschied das die schon 3 Runden weg haben :-), und wird 4. bei den ganz alten Weibern.

Alles in allem war der EBM mal wieder eine super Veranstaltung, die Strecke top und einfach alles toll.
Weiter geht's dann zur 4HT, und vorher noch der Vogtland-Rad-Marathon.

Bis die Tage.



Dienstag, 14. Juli 2015

Salzkammergut Trophy 2015

Mitte Juli, ne Art von Hochsommer im Freien, und der 4. Lauf zur MME Serie steht an. Salzkammergut Trophy in Bad Goisern, Österreich. Weils in den Bergen so schön ist, wird gleich ein Kurzurlaub draus gemacht und somit erfolgt die Anreise schon am Donnerstag. 
Die Zwönitzer Reisegruppe gestaltet sich wie folgt: Jürg Vorberg, im folgenden nur noch 'Bamel' genannt, Falk Schuster, Michael Loebert und ich, Glocke. Soweit zu den aktiven. Noch dabei meine Frau als Betreuerin für uns 4 verrückte und Maskottchen Kurt.

    Der Kurt.

Die Fahrt nach Bad Goisern verläuft unproblematisch, Sollzeit laut Navi wird eingehalten, keine Pannen oder Strafen, und so erreichen wir das Ziel gegen 14 Uhr.
Unser Hotel befindet sich etwas außerhalb von Bad Goisern in Gosau. Da ist's etwas ruhiger. Und die Strecke führt auch direkt dran vorbei.
Also erstmal Einchecken, die Busse ausräumen und das Leben genießen, es gibt ein zwei Bierchen, anschließend nen Saunagang, Essen, Bierchen...einfach herrlich. 
Freitag geht's dann schon etwas ernster zu, schließlich sind wir zum radeln hier und das nicht zu knapp. Für Falk, Micha und mich stehen am Samstag 211km inkl. 7000hm an(A-Strecke), Bamel begnügt sich mit 120km und immerhin noch 3800hm(B-Strecke). Es gibt noch 5 weitere Strecken, Infos satt dazu gibt's im www unter Salzkammergut-trophy.at

Beim anlegen der Radkleidung merke ich das ich meinen Pulsgurt vergessen habe. Ärgerlich aber nicht zu ändern.
Somit geht's nach ausgiebigem Frühstück per Bus erstmal nach Hallstatt, um dann mit den Bikes dann von dort aus nach Bad Goisern zum Bikecheck zu fahren. Dieser ist für Teilnehmer der A Strecke Pflicht, und macht auch Sinn. Beim ausladen der Räder merke ich das ich meinen Fahrradtacho vergessen habe. Der ist noch am Rennrad dran. Das macht den Ärger über den vergessenen Pulsgurt etwas weg, denn der hätte mir ohne Tacho eh nix genutzt. Jedenfalls könnte das Wetter nicht besser sein, und so geht's ganz entspannt los. Ohne irgendwelche Puls oder Km oder Km/h oder Hm Werte am Bike. Und vorallem ohne nerviges gepiepse.

    Blick auf den Salzberg.
    Richtung Bad Goisern.

In Bad Goisern angekommen treffen wir unter tausenden gleich den nächsten Zwönitzer, Dietmar Leistner, für viele kein Unbekannter. Er nimmt die D Strecke in Angriff. Als nächstes läuft mir direkt MME Reporter Steffen über die Füße, die Stimmung ist riesig. Zuletzt gesehen hatten wir uns in Klatovy, beim Malevil leider nicht. Es wird gefachsimpelt, tiefgestapelt und gelacht. Beim Bikecheck waren wir allerdings immer noch nicht.

    Steffen und ich. (V.r.n.l.)

Nachdem nun wirklich alle begrüßt waren Rollen zur besagten Kontrolle, es bestehen alle Bikes auf Anhieb, selbst ein 20 Jahre altes Specialized, nur mein Hobel fällt beim Bike TÜV durch. Bremsbeläge hinten müssten erneuert werden. Ein Glück hab ich da welche in meiner Werkzeugkiste, die ich zum Glück nicht vergessen habe. Die dadurch notwendige Nachuntersuchung wirft das Nachmittagsprogramm etwas durcheinander, die Gondelfahrt zur Zwieselalm entfällt für mich. Sehr ärgerlich.
Ich behebe den Schaden, werde erneut vorstellig, bekomme TÜV und hole mir mit dem Protokoll meine Startunterlagen. So geht's mit etlichen Tüten voller Werbung zurück ins Hotel und ich bereite das Einsatzgerät soweit vor das es morgen keine zeitlichen Probleme gibt. 

    Hier mal die Übersicht, es gilt dem ABC nach ins Ziel zu fahren..

   
    Höhenprofil Teil 1
    Höhenprofil Teil 2

Samstag früh klingelt um 3Uhr nachts der Wecker, ich habe nicht sonderlich gut geschlafen, aufstehen muss ich trotzdem. Kurzer Blick aus dem Fenster und in die Wetter-App, kurze Kleidung reicht für heute. Anziehen, frühstücken, auf die Kameraden warten und so gegen 4.15 Uhr fahren wir endlich Richtung Start. Meiner Meinung nach zu spät. 
In Bad Goisern angekommen bewahrheitet sich meine Meinung, wir Reihen uns im letzten Drittel am Start ein. Bei 650 Startern ist das nicht unbedingt von Vorteil, obwohl man meinen müsste das sich der  Spaßfahrer-Anteil bei so einer Strecke in Grenzen halten sollte und das Feld doch talentiert am Lenker ist. Stimmt nur teilweise.

Punkt 05.00 Uhr. Es dämmert gerade, das Panorama ist grandios und dann knallt die Pistole und es geht los. Für die die vorne stehen. Es dauert eine halbe Ewigkeit bis auch wir losrollen. Es geht kurz flach dahin und dann direkt in den ersten langen Anstieg, immerhin 800hm am Stück. Zwischendrin wird der Weg mal zum Pfad und es kommt wie es kommen musste, einigen geht hier schon das Talent aus und schon ist schieben angesagt. Einige fahren komische Wege mitten durch die Bäume, machen aber nichts gut dadurch. Eher in die andere Richtung. Das Feld zieht sich total auseinander und wir haben hier auf die Spitze bestimmt schon 30 min Rückstand. Schätze ich. Nicht das das interessant für uns wäre, nur mal so am Rande. Irgendwann wird dann auch wieder getreten, und zwar ganz solide bis nach oben. Die Aussicht ist einfach nur der Hammer!

    Falk noch hinter mir
    Eine Gaudi hier zu fahren

Die folgende Abfahrt ist recht unspektakulär, und der Anstieg zur Hütteneckalm, Punkt C, ebenso. Zwischendrin am ersten Verpflegungszelt gibt sich ein Bild was mich richtig schmunzeln lässt, am Bananenstand stehen, Micha L, MME Steffen und auch Nico F. vom Team Pulsschlag. Alles Ossis! Hier werden nun natürlich dumme Sprüche verteilt und die Ossis, inkl. Falk und mir ziehen zusammen weiter. 
Die Abfahrt zur Ewigen Wand ist etwas rutschig, aber kein Thema. Durch die Ewige Wand stellen sich die Haare doch etwas auf, schaut man nach links runter. Da geht's einfach ins nix!

    Hinter mir 'Pommesbude' Steffen :-)

Die Sonne geht nun auch langsam auf, es wird immer wärmer. Die Uhr zeigt gerade mal kurz vor 7. 
Recht flott geht's nun bis ins Tal runter nach Lauffen und zur riesigen Verpflegung nach Weissenbach. Hier kommen wir insgesamt drei mal vorbei. Ein guter Platz also um einen Betreuer zu platzieren, allerdings noch nicht jetzt, meine Frau darf noch in Ruhe frühstücken.

    Treppenabfahrt in Lauffen

Flaschen füllen brauch ich hier noch nicht, allerdings gibt's jetzt doch mal ne Banane. Es folgt das Flachstück zurück nach Goisern, Steffen macht hier mächtig Druck. Vielleicht hatte er ein Jagdwurst-Schnittchen in Weissenbach. Es folgt nun der der nächste Anstieg, der zur Hälfte auf gleicher Strecke verläuft wie der erste. Hier wartet Bamel auf uns und gibt Micha seine Sonnenbrille, die hatte er nämlich heut morgen im Hotel vergessen. Wir nutzen den kurzen stop und tauschen Infos aus, unter anderem erfahren wir das der Rückstand zur Spitze nun fast ne Stunde beträgt. Nach 40km! Bamel schwärmt "wie die Jungs da vorne nauf knallen" und wir machen motiviert weiter. Wir passieren hier TBR Fahrer Norman J., flachsen kurz, wünschen ihm weiterhin viel Erfolg.
So geht's runter und rauf weiter Richtung Punkt J, hier erwartet uns zum ersten Mal unser eigener Service. Es gibt frische Getränke, Sonnencreme und auch sonst alles was so in den Bus passt.

    
    An der Hagan Lodge 

Es folgt nun eine lange schnelle Abfahrt, die doch den ein oder anderen Oho-Moment bereit hält, leichte Kurven die immer enger werden und der steile Abhang dahinter sind schon spannend. Wir kommen alle heil runter und bekommen auch noch paar tolle Bilder!


    Voller Einsatz :-)

Nach langer Abfahrt folgt, logisch langer Aufstieg. Vorher gibt's noch ne Banane und paar Lebkuchen, und auf meine Frage hin ob es denn schon 'Zipfer Radler' gibt (sollte es laut Ausschreibung) meinte die nette Frau nur: "In ner halben Stunde wird angezapft!" So lange können wir nicht warten. Schade.
Den Aufstieg zur Tauernkreuzung schaffen wir ohne Probleme, und wir erreichen zügig zum zweiten Mal die Ossi-Bananen-Labestation. Hier stoppe ich etwas länger, da sich bei mir der kleine Hunger meldet. Immerhin ist nun schon fast 10 Uhr. Steffen zieht hier schnell weiter, leider können wir das ganze Rennen lang nicht mehr zu ihm aufschließen. Jetzt wird nochmal eine extra Schleife nach Bad Ischl gedreht um ca 20 km später zum 3 dritten Mal an der Ossi Verpflegung zu stoppen. Zu Beginn der extra Runde kommt uns TBR Fahrer Pitt G. entgegen, er hat die extra Schleife schon hinter sich gebracht. Saustarke Leistung von ihm an diesem Tag, er fährt auf Platz 33!!! in der Gesamtwertung. Ich  bitte Micha sich die Uhrzeit an diesem Punkt zu merken, so das wir einen Anhaltspunkt haben wie sehr wir trödeln.
Der folgende downhill hats echt in sich, was die Fangzäune am Abhang des Trails bestätigen. Es ist rutschig, Steine, steil isses, rechts der Abhang geht ins bodenlose, die Aussicht ein Traum! Mehr schlecht als recht kommen wir unten an, allerdings verlieren Micha und ich im folgenden Anstieg Falk. Der Anstieg ist im gesamten fast 20 km lang, Micha fährt mir zunächst Weg, aber ab der Hälfte läufts bei mir spürbar besser und ich kann wieder zu ihm aufschließen. An der Labestation wo uns Pitt entgegen kam fehlt uns ne anderthalbe Stunde. Egal. Ankommen ist das Ziel. So geht's zum zweiten Mal auf die Hütteneckalm, Punkt M, zum zweiten Mal in die Abfahrt zur ewigen Wand, runter nach Lauffen und zum zweiten Mal zur Verpflegung nach Weissenbach. Punkt O.

    Die ewige Wand
    Runter nach Lauffen
    Stau

Hier in Weissenbach warten Frauchen und Kurt auf uns, allerdings finden wir uns erst gar nicht. Kurzes Telefonat und die Sache läuft. Micha und ich ziehen weiter, allerdings läufts bei ihm nicht mehr so richtig und ich fahre ihm weg. Bei mir läufts dafür richtig gut, und die extra Runde in Weissenbach ist schnell abgespult. Hier kommen nun immer mehr Kurzstreckenfahrer dazu, und es ist eine Freude die alle zu überholen. Ich bekomme einen richtigen Schub, als mich plötzlich, ich glaubte meinen Augen nicht, eine scheinbar verrückter mit einem Einrad überholt! Ich drehe mich nach hinten um und frage den Fahrer hinter mir ob er auch gerade von einem Einrad überholt wurde. Er bejaht dies, alles in Ordnung. In einer Flachpassage später hole ich den Artisten wieder ein, spreche ihm meine Anerkennung aus. Er bedankt sich lachend. 
Die Abfahrt von Punkt Q nach R ist in der ersten Hälfte richtig schnell auf Asphalt, um dann in einen Trail der sich dann in einen verblockten Trial wandelt zu enden. Hier sind meine Künste am Ende, die drei Sanis stehen sicherlich auch nicht umsonst hier. Runter vom Rad und klettern. Nach unten! Ich bin völlig genervt von solchem Gelände. Schreie böse Sachen in den Wald. Ich will aber auch schnell runter. Irgendwie finde ich nen Kompromiss und lande wieder in Weissenbach. 

    Freundlicher Gruß im Richtung Frau und Kamera 

Gut gestärkt geht's nun in das lange Flachstück um den Hallstätter See in Richtung Salzberg. Zuerst ziemlich flott in ner Gruppe von Kurzradlern, leider biegen die in Bad Goisern ins Ziel ab und so muss ich als Einzelkämpfer fast um den kompletten See rum. Sehr ärgerlich. An der Labestation 'Strandbad Obertraun' stopfe ich mich nochmal richtig voll in weißer Voraussicht was da gleich kommt. 
Mittlerweile sind 150km gefahren, merke ich auch langsam, und dann türmt sich dieses Ungetüm plötzlich vor mir auf. Salzberg Hallstatt. Eigentlich ist das kein Berg sondern mehr eine Mauer. Und als ob das nicht schon reicht springt mir genau in der Anfahrt beim runterschalten die Kette vorn runter und verklemmt sich natürlich. Nix dreht mehr. Absteigen. Ich fummle das irgendwie wieder raus, und finde sogar einen Platz wo ich wieder losfahren bzw. losklettern kann. Ich fahre die Kehren schön ruhig hinauf, allerdings läuft der Schweiß hier heftig. Ich überhole etliche schiebende Radler die alle freundlich Platz machen. Dies geht so weiter bis kurz nach Kehre 11, gesamt sind's nur 12, weil da vor mir einer absteigt, den Weg blockiert und aus der Traum von der Fahrt nach oben. An losfahren ist hier nicht zu denken. Naja, immerhin weiter als im Vorjahr, da war wegen hohem Verkehrsaufkommen schon in Kehre 4 Schluss.

    Hier fährts noch

    Hier nicht mehr. Los geht das ganze im Ort am rechten Bildrand. Schinderei.

An der Bergstation am Salzberg wird's kurz wieder fahrbar bis zu dem Punkt wo der Moderator steht, und sich die Straße mit knapp 30% gen Himmel reckt. Ich krieg den Bock kaum hochgeschoben! Geteiltes Leid ist bekanntlich nur halb so schlimm, und so kommen ich und ein paar Mitstreiter irgendwann oben an. Kurze Abfahrt und dann in den letzten richtig langen Anstieg zur Roßalm hinauf. 
Jetzt heißt es nochmal Rhythmus finden und einfach nur hoch kurbeln. Ich finde recht schnell nen guten tritt und überhole alles was so vor mir rumgurkt. Nach nicht enden wollenden gekurbel kommt endlich das Banner mit der Aufschrift 'höchster Streckenpunkt' in Sicht, eigentlich hat man es hier ja fast schon geschafft. Da ich aus dem Vorjahr weiß was noch so vor mir liegt, und nach mehrmaligem erkundigen nach der aktuellen Uhrzeit ist eigentlich klar das ich es ins Ziel schaffe. Innerhalb der Zeitlimits. Die Roßalm passiere ich um 17.15 Uhr. 
Es folgt nun die lange Abfahrt in Richtung Gosausee, Zeit zu entspannen und die Natur zu genießen. Plötzlich bimmelts überall, eine Herde glücklicher Kühe zieht mitten durch den Wald. Ein tiptop Postkartenmotiv. 
Den Gosausee lasse ich links liegen und freue mich schon auf den letzten langen Anstieg, noch einmal 400hm am Stück und dann ist's aber wirklich ausgestanden.

    Vorbei am Gosausee.

Bevor es in den letzen Berg geht gibt's nochmal etwas Obst, und Cola, und dann geht's auch schon hoch. Es rollt richtig gut, ich fahre noch an einigen vorbei. Unter anderem an einem Tandem. Die zwei sind auf der B Strecke unterwegs. Verrückt. Wir quatschen kurz, ich zolle Respekt und fahre davon. Oben angelangt schreie ich vor Freude irgendwas in den Österreichischen Himmel und heize die Abfahrt runter. Als nächstes steht die Passage vor unserem Hotel an, hier sollte irgendwo meine Frau warten. Tut sie auch, mit Fotoapparat bewaffnet und so übe ich schon Finish-Posen. Das Zeitlimit von 20.15 Uhr bei km 190 vor unserem Hotel unterbiete ich um eine Stunde und 15 min. Hier steht jetzt fest, wenn's Radel hält und ich keinen scheiß mehr baue schaff ich es! Und zwar locker!

    Erleichterung.

Die letzen 20 km Richtung Ziel laufen wie von selbst, es gibt noch mal einen kurzen Anstieg den ich im Wiegtritt durchdrücke, eine holprige Abfahrt, ein paar km Asphalt. Ca 2 km vorm Ziel kommen nun die ersten kleinen Tropfen von oben, merke ich gar nicht, will ich gar nicht merken. 
Ich biege auf die Zielgerade ein, noch ein Kilometer, der Zielbogen kommt in Sicht, der Moderator kündigt mich an, ich reiße die Arme hoch, Schreie vor Freude!!!!!! 
Die A-Strecke ist geschafft. In 14.55.56h. Platz 284. Was für ein Erlebnis. Was für eine Quälerei. Was für Gefühle im Ziel. 

    Überglücklich im Ziel

Der leichte Regen entwickelt sich nun in ein richtig heftiges Gewitter, worauf hin das Zielfoto Zelt abgebaut wird und ich kein Bild mit den Mädels bekomme. Ärgerlich. 
Nach 15.18h kommt Micha, nach 15.36h kommt Falk ins Ziel. Beide völlig durchnässt von dem jetzt richtig heftigem Regen. Alle Zwönitzer Sturz und pannenfrei im Ziel. Was für ein grandioser Samstag in Österreich.

Fazit. 
Wer sich mal richtig quälen will kommt hier dran nicht vorbei, wer sich nur etwas quälen will nimmt eine  kürzere Strecke. Das Rennen ist super organisiert, es fehlt an gar nix. Beschilderung ist top, das Publikum am Rande feiert die Radfahrer regelrecht. 

Gewonnen hat übrigens ein deutscher, in 9h50min. Wahnsinn. 

    Endlich im schwarzen T Shirt.

Bis die Tage.